13.04.2024: TOBIAS MANN

Lantershofen feiert Tobias Mann

Kabarett auf Spitzenniveau begeisterte das Publikum im Winzerverein

Zum Abschluss der Spielzeit 2023/24 konnte der Verein Kulturlant rund 230 Gästen im bestens gefüllten Saal des Lantershofener Winzervereins einen Abend zum „Zunge schnalzen“ präsentieren. Der Mainzer Tobias Mann präsentierte sein aktuelles Programm „Mann gegen Mann“, und nicht nur beim Veranstalter war man überzeugt, dass es in den zehn Kulturlant-Jahren das Beste war, was Kabarettisten auf der Dreieckbühne des Winzervereins geboten haben. Fast drei Stunden lang hielt Tobias Mann seine Gäste auf Trab und verausgabte sich wie ein Marathonläufer. „Nach der Pandemie habe ich die Liebe zum Spielen auf der Bühne und vor Publikum wieder entdeckt“, sagte der Mainzer zum Auftakt eines fulminanten Abends. Dass das keine leere Worthülse war, wurde schnell klar. Mann hüpfte und sprang über die Bretter, mal saß er am Flügel, mal griff er zu einer seiner Gitarren, meist aber auch nur zum Mikrofon. Dabei ließ er fast alle Genres des Kabaretts zu.

Oftmals ging es politisch zu, wobei der Spaßmacher kaum einen Politiker ausließ. Und immer gab es den „Spieler Mann“ und den „Gegenspieler Mann.“ Mann gegen Mann eben. Da wünschte er zum einen der FDP und ihren Kubickis oder Lindners alles Schlechte an den Hans, um im nächsten Moment klarzustellen, dass er die Liberalen ja brauche – keiner liefert mehr Stoff fürs Kabarett. Dass er den Grünen nahestehe, verschwieg Mann nicht, ehe er im nächsten Moment den niedlichen politischen Golden Retriever Habeck durch die Kabarett-Mühlen drehte.

Er hatte alle auf dem Schirm: Klima-Kleber und Dumme, die nicht merken, dass sie dumm sind. Rechte und linke Hasser und Internet-Proleten. Pandemie-Entscheider und Kabarett-Besucher mit Stockholm-Syndrom. Also mitgenommene Männer. Mann stellte sie, die entscheidenden, philosophische Fragen, wie „Warum bin ich hier?“ Das allerdings fragt er sich meistens, wenn er im Keller steht. Politik, Gesellschaft, überzeichnete Realität und immer wieder Nonsens. „Genial“, so der Tenor im Publikum, dass auch nach knapp drei Stunden vom „Kabarett im Deutschland-Tempo“ nicht genug bekommen konnte.

Veranstaltungsankündigung

MANN GEGEN MANN – DAS 7. SOLO

Tobias Mann, seines Zeichens Satiriker und Musiker, stellt sich im neuen Kabarettprogramm seinem ultimativen Endgegner und – Überraschung – es ist Tobias Mann selbst. Die härtesten Diskussionen führt er mittlerweile nicht mehr im Internet, sondern in seinem tiefsten Inneren und dabei zeigt sich: Selbst bei Facebook und Twitter geht es gesitteter zu. Jedes Selbstgespräch eskaliert und mündet in wüsten Beschimpfungen und Hasskommentaren, ohne Chance darauf, dass der User gesperrt wird. Schlimm für ihn, aber gut für sein Publikum, das tun an diesem höchst unterhaltsamen, kabarettistischen Kampf Mann gegen Mann teilhaben darf.

In Zeiten von vielfliegenden Umweltaktivisten, bestechlichen Volksvertretern und kriminellen Ordnungshütern kann man die Augen auch vor den eigenen Inkonsequenzen kaum noch verschließen – und das lässt einen zum Hulk werden. Zu allem Übel ist Tobias Mann auch noch das, was sein Name verspricht: ein Mann – cis, Weiß und seit Neuestem auch nicht mehr ganz jung. Bricht sich darum jetzt vielleicht diese toxische Männlichkeit bahn, von der alle sprechen und die so viele seiner Altersgenossen in wütende Fortschrittsblockierer und Patriarchen alter Schule verwandelt? Hoffentlich nicht, aber die grundsätzliche Frage bleibt: Ist der Mann vielleicht die Wurzel allen Übels? Sicher, es gibt auch böse Frauen, aber sind die nicht eher ein Beweis dafür, dass es – frei nach Adorno – heißen muss: „Es gibt kein weibliches Leben in einem männlichen System!“

Die Politik nimmt die neue, deutsche Aggression dankend auf und verlegt Intrigen und Machtspielchen, die sonst hinterhältig im Stillen verlaufen wären, auf die große Bühne. Für Tobias Mann ist all das zwiespältig und ein ständiger innerer Kampf: Als Mensch ist er angepisst, als Kabarettist bedankt er sich für das fantastische Material. Der Satiriker in ihm mahnt: „Die Zuschauer müssen unbedingt was mitnehmen. Es braucht Haltung!“ Der Gellschaftsbeobachter entgegnet: „Haltung – schön und gut, aber man muss schon alle Seiten beleuchten!“ Der Komiker schreit: „Scheiß drauf! Die Pointe muss knallen!“ In Texten und Liedern schießt der vielfach ausgezeichnete Kabarettist (u.a. Deutscher Kleinkunstpreis, Prix Pantheon, Salzburger Stier, Deutscher Comedypreis für die ZDF Show „Mann, Sieber!“) auch in seinem 7. Bühnenprogramm gegen Alles und Jeden, der es verdient hat. Und allzu oft ist das sogar er selber. Aber keine Angst: Beim Kampf gegen sich selbst gibt es zumindest zwei Gewinner: Tobias Mann und sein Publikum.

30.03.2024: ANNY HARTMANN

Anny Hartmann entlarvt Klimalügen mit Humor

Politisches Kabarett mit Anny Hartmann, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal half. Jetzt rechnete sie mit dem Kapitalismus ab.

Ausgerechnet am Osterfest ließen sich 250 Gäste im ausverkauften Lantershofener Winzerverein die Klima-Leviten lesen. Auf der Kulturlant-Bühne stand die frisch mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnete Anny Hartmann. Bei der Präsentation ihres Programms „Klima-Ballerine“ wolle sie tanzen – und zwar den Mächtigen auf der Nase herum, so die studierte Volkswirtin. Über das Thema der drohenden Klimakatastrophe redete Hartmann, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal auch eine der rund 125.000 freiwilligen Helferinnen war, nur zu gerne. Im ersten Teil ihres zweistündigen Vortrags auf der nur mit Tisch, Stuhl und einem Globus karg ausgestatteten Bühne nahm sie sich gleich neun sogenannte Klimalügen vor. Hartmann ging Themen wie der Wirkung der Klimagase oder der angeblichen CO2-Neutralität von Atomkraft mit Blick auf den Produktionszyklus auf den Grund. Sie widerlegte, dass die Bevölkerung für harte Einschnitte ins tägliche Leben nicht bereit sei und lockerte ihr Programm immer wieder mit dem ein oder anderen Witz auf, wobei ihr besonders flacher Humor zum Ausgleich für das ansonsten anschaulich dargebotene schwierige Thema opportun erschien. Im Publikum erzeugte sie jedenfalls nicht nur jede Menge Lacher, sie hielt auch die Aufmerksamkeit auf ihre eigentlichen Anliegen hoch.

Konkreter wurde es nach der Pause, beispielsweise beim Thema Verkehr. Dass es in Deutschland als einzigem Land mit Autos und ordentlichen Straßen kein Tempolimit gebe, habe wohl mit dem Grundgesetz zu tun: „Die Würde des Rasers ist unantastbar.“ Oder liegt es an der Masse bajuwarischer Verkehrsminister der vergangenen Jahrzehnte, wobei sie dezent hinterfragte, warum ausgerechnet bei einem Verkehrsminister Andy Scheuer der Rücktritt nicht funktioniere. Dass sich nun die FDP um den Verkehr kümmere, toppe das Ganze noch.

Den Politikern, denen der Klimaschutz zu teuer ist, entgegnete sie mit einem Zitat ausgerechnet des ehemaligen Vizechefs der Weltbank, Nicholas Stern: „Jede einzelne Klimaschutzmaßnahme ist billiger als die Folgen des Nichthandelns.“ Klar für Hartmann: Ökostrom sei also nicht zu teuer, sondern fossile Energie dank Subventionen und nicht eingerechneter Folgekosten zu günstig. Wie auch das Fliegen dank dieser Vorgehensweisen zu günstig sei. So zahlten etwa Flughäfen keine Grundsteuer, vom steuerfreien Kerosin ganz zu schweigen. Der Kunde erhalte immer zwei Rechnungen, eine von der Airline oder seinem Energiehändler, die zweite mit der Steuererklärung.

Bleibt noch einmal der Blick auf die Regierungsbank und hier besonders auf die FDP. Der Markt werde es richte, so deren Credo. Zum Unverständnis von Hartmann, der die Rolle der „Splitterpartei FDP“ gehörig aufstieß, bezeichnete sie den Koalitionsvertrag im Bund doch eher als „Gelbe Seiten.“ Und so blieb ein trauriges Fazit: „Der Kapitalismus und das Planetensystem befinden sich im Krieg“, denn der Kapitalismus sei das Grundproblem der Menschheit bei der Rettung des Klimas. Natürlich wegen der Menschen dahinter, die sich hinter ihren Gesetzen und Vorschriften verschanzten: „Menschen haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Menschen verletzen. Bürokraten haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Vorschriften verletzen“, zitierte Hartmann die SPD-Politikerin Regine Hildebrandt, um am Ende festzustellen: „Die Geschichte des Klimawandels ist eine Geschichte voller Missverständnisse.“

Veranstaltungsankündigung

Anny Hartmann – „Klima-Ballerina“ – Politisches Kabarett

Sie müssen keine 17 Jahre alt sein und freitags auf der Straße sitzen, um etwas gegen den Klimawandel zu tun! Wir alle können etwas zur Rettung des Planeten beitragen. Manchmal reicht es schon, ins Kabarett zu gehen und Anny Hartmann zuzuhören.

Die studierte Diplom-Volkswirtin besitzt nämlich das Handwerkszeug, um wirtschaftliche und politische Zusammenhänge erstens analysieren und zweitens amüsant, bissig und leicht nachvollziehbar vermitteln zu können. Ihr Humor ist ansteckend, ihre Haltung inspirierend.

Umweltschutz muss kein Verbotsregime bedeuten, sondern kann unser Leben bereichern. Lassen Sie sich überraschen, wie heiter und kreativ Anny Hartmann mit Lösungsvorschlägen um die Ecke kommt. Da ist garantiert auch was für Sie dabei.

In ihrem neuen Solo “Klima-Ballerina” tanzt die politische Kabarettistin sogar – und zwar den Mächtigen auf der Nase herum! Das hält jung und macht Hoffnung für die Zukunft.

Wer Anny Hartmann live sieht, kann sich ein paar Semester VWL-Studium ersparen. Und wer sie nicht gesehen hat, hat was verpasst.

Anny Hartmann ist schnörkellos und unangepasst, besitzt einen scharfen Verstand und eine ebenso scharfe Zunge, sie ist inspirierend aktivistisch und erfreulich konstruktiv. Es erwartet Sie ein gelungener Abend voll Humor, Scharfsinn und Schlagfertigkeit! Anny Hartmann regt mit ihren Beiträgen zum Nachdenken an und dennoch gibt es viel zu lachen. So muss Kabarett sein – so versteht sich UnterHALTUNG.
Oder wie Volker Pispers es formuliert: “Anny Hartmann hat verstanden, dass man, um Unterhaltung zu machen, nicht nur Humor braucht, sondern vor allem eine Haltung. Außerdem besitzt sie als Diplomvolkswirtin auch noch Hirn. Sie vereint in Ihrer Person also die drei großen H des Kabaretts: Haltung, Humor, Hirn. Das sollten Sie sich angucken.”

22-24.03.2024: KULTUR-WOCHENENDE IN LANTERSHOFEN

Kultur-Wochenende in Lantershofen

Konzerte und Theater lockten an drei Abenden in den Winzerverein

Abseits seiner originären Veranstaltungsangebote bewegte sich der Grafschafter Verein Kulturlant am vergangenen Wochenende und lud an gleich drei Abenden in Folge in den Winzerverein nach Lantershofen ein. Dort waren zum Auftakt am Freitagabend vier Ausnahmemusiker zu erleben. Mehr als 200 Gäste feierten den Star-Gitarristen Joscho Stephan, der mit dem Marcus Schinkel Trio klassische Melodien im Gipsy-Jazz-Gewand präsentierte. Die Arrangements der „Stars von einst“, wie Stephan Komponisten wie Edvard Grieg, Franz Liszt oder Ludwig van Beethoven betitelte, stammten überwiegend von Marcus Schinkel, der die Idee zu dem ungewöhnlichen Programm hatte. Da wurde aus der „Wuth über den verlorenen Groschen“ mal eben die „Wuth über den verlorenen Swing“ und Beethoven sah sich plötzlich als Komponist der „Swingin‘ Patetique.“ Und auch Lizst‘ Liebestraum kam als Gipsy-Jazz daher. Eine Hommage gab es auch für Django Reinhardt, einen der beiden Musiker neben Jimi Hendrix, der laut Joscho Stephan die Gitarre neu erfunden hat. Und dann gab es mit dem neunjährigen Aaron noch einen Gastmusiker, der mit seiner Trompete alle begeisterte.

Tags darauf hatte sich Jürgen Henne auf den Geschlechterkampf eingelassen, natürlich aus der Sicht des Mannes. In Solo-Theaterstück „Allein in der Sauna“ brillierte der Bergheimer vor gut 100 Gästen und verkörperte die Person des Anwalts Karl-Heinz König, dessen Männerbild in der Komödie von Frank Pinkus doch ziemlich ins Wanken gerät.

Am Sonntag war dann kölsche Musik angesagt. Mitsing-König Björn Heuser, der auch mal gerne volle Stadien oder Hallen zum Singen bringt, präsentierte in Lantershofen vor knapp 250 Gästen sein aktuelles Album „Straßenmusikant.“ Dabei galt es fürs Publikum anhand von Textheften bei den markanten Stellen der Songs einzustimmen. Dazu gab es kölsche Gassenhauer vom „Müllemer Böötche“ bis zum „Veedel“, Musiker und Publikum hatten mehr als zwei Stunden lang totalen Spaß.

Veranstaltungsankündigung

Classic meets Gypsy

Gypsy-Jazz ist der erste in Europa um 1930 erfundene Jazzstil und 140 Jahre vorher erregte der junge Ludwig van Beethoven am Wiener Hof Aufmerksamkeit mit ungehörten und neuartigen Phantasien auf dem Klavier, die aber m Augenblick enstanden waren- also auch ein Vorläufer des Jazz.Was lag da näher als zwei große Virtuosen ihres Instruments- den Gypsy-Gitarristen Joscho Stephan und den Klassikjazz Pianisten Marcus Schinkel zusammenzubringen.

Dabei schöpfen sie aus unterscheidlichen Melodie- Vorlagen von Mozarts Figaro, Schumanns Kinderszenen, Debussy’s Reverie, den berühmten Liebestraum von Franz Liszt oder Beethovens “Wuth über den verlorenen Groschen“ bis hin zu einer fulminanten Rumba – Version des Patenthemas von Nino Rota.

Joscho Stephan ist “die Zukunft der Gypsy-Jazzgitarre“(Acoustic Guitar Magazin) und damit einer der bekanntesten jungen europäischen Vertreter dieses Stils.Konzertreisen mit seinem Trio in den Australien, Europa und den USA, dort sogar Auftritte im legendären New Yorker Jazzclub Birdland und dem Lincoln Center.Er spielte zudem schon mit Pasquito D’Riviera, James Carter, Charlie Mariano und Helmut Eisel.

Marcus Schinkel “verwebt sein Klavierspiel zwanglos mit den Genres Jazz, Rock und Klassik“(WeGoToMusic-Magazin) Auftritte mit dem Trio in der Karibik und Russland und für die Deutsche Botschaft in Vietnam, aktuell Touren durch Honduras 2017 und China 2018.Er spielte zudem für Maestro Kurt Masur und mit dem 2-fachem Grammypreistränger Ernie Watts, Markus Stockhausen, Paul Kuhn, PeeWee Ellis, Jazzpreisträger Frederik Köster und den Münchener Philharmomikern.

Wim de Vries ist einer der bekanntesten Schlagzeuger Europas (die niederländische Zeitung Slagwerk verlieh ihm den Preis zum “besten Jazzdrummer der Benelux 2016 und 2018), gründete mit Rene Creemers die “Drumbassadors“, womit sie weltweit auf Drumfestivals zu Gast sind.

Fritz Roppel ist bekannter Bassist bei der Formation Tango Fuego und beherrscht sowohl den klassischen gestrichenen wie auch jazzmäßig gezupften Kontrabass.

Line up:

Marcus Schinkel – piano, synth
Wim de Vries – drums
Fritz Roppel – bass
Joscho Stephan – gitarre

 

Allein in der Sauna – Komödie

Karl-Heinz König ist wirklich ein erfolgreicher Mann. Er ist ein anerkannter Anwalt, er ist glücklich verheiratet, hat zwei wunderbare Kinder und seit fünf Jahren eine Geliebte. Alles scheint seinen geregelten Gang zu gehen – aber an diesem Abend, an dem er sich „Allein in der Sauna“ wiederfindet, ist alles ein bisschen anders, und sein genau eingerichtetes Leben gerät ins Wanken. Und in einer großen Abrechnung mit sich selbst muss er sein klar gezeichnetes altes Männerbild in Frage stellen…

Das ist ein sehr komödiantischer, fast kabarettistischer Monolog von Frank Pinkus mit zahlreichen Seitenhieben gegen alles, was das Zusammenleben zwischen Frau und Mann so oft so schwierig und doch liebenswert macht.

Jürgen Henne stellt Karl-Heinz König in all seinen Persönlichkeitsfacetten dar und schlüpft dazu in die verschiedensten Rollen: Vom wienerischen Therapeuten Dr. Meyer von Stolzenburg über seine vom Shopping besessene Ehefrau Sanni bis hin zur rustikalen kölschen Krankenschwester Josefina.

Der Rheinländer Jürgen Henne, geboren 1960, absolvierte seine Schauspielausbildung an der Comedia Colonia in Köln und spielt seitdem in unterschiedlichen Ensembles. Erstmals auf Tour ging er vor zehn Jahren mit der sehr erfolgreichen Zwei-Personen Tragikomödie „Der Krawattenklub“. Seine letzte Hauptrolle übernahm er in dem berühmten Gerichtsdrama „Die 12 Geschworenen“. Mit „Allein in der Sauna“ stellt er nun in 110 Minuten tempo- und facettenreich sein komödiantisches Talent unter Beweis.

 

STADTMUSIKANT-Tour 2024 – Kölsches Mitsingkonzert mit BJÖRN HEUSER

So viel gesungen, wie in diesen Zeiten, wurde schon lange nicht mehr. Vor allem die Kölschen lieben und besingen ihre Stadt, wie kein anderes Volk. Daher erleben die zahlreichen kölschen Mitsingkonzerte großen Zuspruch und bringen die verschiedensten Menschen zusammen.

Björn Heuser, kölscher Liedermacher und von der Presse zum „Mitsing-König“ gekrönt, gilt als eine der Galionsfiguren der Mitsingbewegung. Seit über 15 Jahren singt er jeden Freitag mit hunderten Menschen im Brauhaus „Gaffel am Dom“, mit seinen seit 2016 in der LanxessArena etablierten und in der Regel ausverkauften „Kölle singt“-Konzerten holte er mit 20.216 Gästen sogar den Besucherrekord der größten Halle in der Region, und auch im RheinenergieStadion ist er gern gesehener Vorsänger vor 50.000 Menschen – sei es vor den Heimspielen des 1. FC Köln oder beim großen Weihnachtssingen am Vortag des heiligen Abends.

Im Rahmen der STADTMUSIKANT-Tour stellt der kölsche Singer/Songwriter, der auch schon mit Wolfgang Niedeckens BAP, Tommy Engel, Purple Schulz, Hans Süper und vielen anderen Ikonen gemeinsam auf der Bühne stand, nicht nur neue Songs des frisch erschienenen, gleichnamigen Albums vor. Nein, es findet auch wieder eine Reise durch die Welt der kölschen Musikgeschichte statt, mit vielen Hits von den beliebtesten Interpreten der Domstadt.

Kostenlose Texthefte fürs Publikum erleichtern das Mitsingen bei den neuen Songs und sorgen für eine Menge Spaß beim gemeinschaftlichen Singen! Es darf geschunkelt, gesungen und gelacht werden!

03.03.2024: EIN ABEND FÜR ROGER WHITTAKER

Roger Whittaker Double mit authentischer Stimme

Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten“ feierte Geburtstag

Das war nach Coverbands von Queen oder Den Ärzten mal ganz was anderes: auf der Kulturlant-Bühne in Lantershofen war am vergangenen Sonntag das wohl beste Double des im vergangenen Jahr verstorbenen britischen Barden Roger Whittaker zu hören. Wolf Junghannß unterhielt knapp 200 Gäste im Saal des Winzervereins. Wenn er zwischen den Whittaker und eigenen Stücken begann, zu erzählen, war schnell klar: Junghannß ist waschechter Sachse, kann den Dialekt nicht verbergen. Und zu erzählen hatte er viel. Weniger von den Begegnungen mit dem britischen Star, mit dem er nach eigenen Worten eine innige Freundschaft pflegte, als von seinem Leben. Das führte ihn auf Bühnen in der halben Welt.

Im Mittelpunkt des Abends aber standen die Lieber von Roger Whittaker: Eloisa, Albany oder Leben mit Dir. Rund ein Dutzend der Songs des Briten inklusive zweier Medleys waren in den knapp eineinhalbstündigen Auftritt verpackt. Die Präsenz des vor allem bei der älteren Bevölkerung geschätzten Doubles nutzte das Caritas-Projekt „Älter werden in der Grafschaft mitgestalten“, um sein zehnjähriges Bestehen zu feiern. Die Projektleitung hatte die Grafschafter Bürger ab 50 Lenzen zum kostenlosen Konzertbesuch eingeladen. Mary Witsch vom Projektteam und Sprecherin von Kulturlant in Personalunion freute sich, 125 Einladungen unter den Grafschafter verteilt zu haben. Sie alle waren zu einem schönen Abend nach Lantershofen gekommen, die meisten von ihnen waren textsicher und sangen bei den großen Whittaker-Hits lautstark mit. Am Ende gab es eine Menge Applaus für Lieder und Geschichten des Wolf Junghannß über Roger Whittaker.

Veranstaltungsankündigung

Anlässlich des kürzlichen Todes von Roger Whittaker, welcher die deutsche Musikwelt zutiefst getroffen hat, wurde dieses Showprogramm als Hommage an den großen Sänger und Weltstar mit einem seiner engsten Freunde konzipiert.

“Ein Abend für Roger Whittaker” bringt nicht nur die großen Hits (u.a. „Albany”, „Ein bisschen Aroma”, „Abschied ist ein scharfes Schwert“, „Wenn es dich noch gibt“ oder „Eloisa”) zurück auf die große Bühne, sondern gibt auch exklusive Einblicke, wer der Mensch hinter dem erfolgreichen Weltstar war. Eine bunte Mischung aus Musik, Erinnerungen und Anekdoten.

Der Gastgeber & Sänger ist kein Geringerer als Wolf Junghannß, der als „deutscher Roger Whittaker“, auch europaweit, bekannt und beliebt und ein gern gesehener Gast in Funk und Fernsehen ist. Roger Whittaker höchstselbst behauptete einst, dass Wolf Junghannß besser als er singe und die gleiche Stimme / Aussehen hat. Die beiden verband eine tiefe und langjährige Freundschaft!

Genießen Sie ein rund zweistündiges, stimmungsvolles und abwechslungsreiches Showprogramm voller Erinnerungen und Hits, durch die Roger Whittaker immer in den Herzen der Schlager- und Musikfans bleiben wird!

02.03.2024: HUUB DUTCH DUO

Entspannung von der Kabarettbühne

Das Huub Dutch Duo sorgte in Lantershofen für einen unterhaltsamen Abend

Wer bei Kulturlant in Lantershofen eine Kabarettveranstaltung besucht, muss sich oft auf einiges gefasst machen. Das geht von der Schaffung des schlechten Gewissens über Schwarzmalerei bis zu verbalen persönlichen Angriffen. Ganz anders am vergangenen Samstag. Da war das Huub Dutch Duo zu Gast. Gäste aus Heidelberg, genauer gesagt der gebürtige Niederländer Huub Dutch, der die ganze Welt bereist. An seiner Seite am Keyboard der mehrfach als „Herr Oettinger aus Baden-Württemberg“ vorgestellte Pianist. Welches Instrument Huub Dutch bei dessen sonoren Vorträgen mit toller Jazzstimme begleitete, war dabei nicht immer so ganz klar. Es sei denn, der Niederländer griff zur Trompete. Ansonsten zupfte er immer mal wieder an einer Wäscheleine, die auf einen Besenstil gespannt war, welcher in einem Speiskübel steckt. Ein Kontrabass für Bastler sozusagen. Der musste mal als solcher herhalten, mal fiel er in die Rolle des Schlagzeugs und wurde mit Trommelbürsten bearbeitet. Auf den Schuhen des Huub Dutch fielen Rasseln auf und irgendwie kam aus jeder Bewegung eine Art von Musik.

Die gut 130 Besucher konnten sich entspannt zurücklehnen und genießen. Da gab es Chansons, Bossa Nova oder Walzerklänge zu hören. Songs über Brieftauben, Wüsten-Kamele und steuerfreie Zonen, die allesamt irgendwas mit der Liebe zu tun hatten? Da wurde über die Empfehlung, auf „Privatier“ umzusatteln gesungen und musikalisch aufgefordert, sich einfach mal gehen zu lassen. Oder einfach den ganzen Sommer im Pyjama zu verbringen?

Lebenswichtige Fragen, die Herr Oettinger und Huub Dutch zu beantworten hatten, Ironie und Witz standen dabei im Vordergrund, dazu starker Gesang und große Spielkunst am Keyboard. Folglich war es auch mit dem Zurücklehnen schnell erledigt, denn das Publikum verfiel immer wieder in rhythmisches Klatschen und sang mit, wenn Huub Dutch mal wieder zu seinem „Wäscheleinophon“ griff. Swingende Klassiker kamen dabei genauso zum Vorschein, wie charmante Songs aus eigener Feder. Mal wurde es fetzig, mal romantisch, immer mit sprachgewitzten, intelligenten Texten. „Ran musste das Publikum dann doch noch. Weil sie lautstark Zugabe forderten, setzte das Duo zum Mitmach-Song „Bananas“ an, der auch eine Polonaise beinhaltete. Da ging es zum Ende eines unterhaltsamen Abends einmal quer durch den Winzersaal.

Veranstaltungsankündigung

Huub Dutch Duo – Life is fine – when you’re on Wäscheline!
Ausgezeichnet mit dem Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2021

Was haben Brieftauben, Wüsten-Kamele und steuerfreie Zonen mit der Liebe zu tun? Warum ist es empfehlenswert, Privatier zu werden, sich einfach mal gehen zu lassen oder den ganzen Sommer im Pyjama zu verbringen? Wer schenkt uns die ganze Welt, für nur ein kleines Bisschen Geld?

Charismatischer Musik-Entertainer Huub Dutch in Kombination mit bluesigem Bühnen-Stoiker Chris Oettinger, das steht für großartiges Entertainment mit “Wäscheleinophon”, Gesang, Trompete und Klavier: Moderationen mit lässigem Witz. Mitreißende Show-Einlagen. Swingende Klassiker und charmante Songs aus eigener Feder, mal fetzig, mal romantisch, mit sprachgewitzten, intelligenten Texten.

„Die beiden machen sich auf der Bühne ihren Spaß. Aber sie denken stets daran, warum sie auf der Bühne stehen: Für’s Publikum.“
(Jury, Kleinkunstpreis BW 2021)

„Das ausgelassene Publikum kann an diesem Abend von den zwei Spaßvögeln nicht genug bekommen, so laut klingen die Zugabe-Rufe.
(Weinheimer Nachrichten)

„Brilliante Musik, feinen Humor und viel zum Staunen gab es beim ersten Auftritt des Huub Dutch Duos in der Riegler Kumedi. (…) Die Beiden schufen eine großartige Wohlfühlatmosphäre, so dass das Publikum die beiden Künstler am Ende gar nicht mehr gehen lassen wollte. Deshalb dauerte der Zugaben-Teil noch einmal so lange wie das Programm nach der Pause. Mit viel Applaus, stehender Ovation und lautem Fußgetrampel entließen die Zuschauer das Duo in den wohlverdienten Feierabend.“
(Badische Zeitung)

24.02.2024: PADDY GOES TO HOLYHEAD

„Heute kommen die Kinder der Fans von früher“

Seit 35 Jahren bringt der Musiker Paddy Schmidt keltisch geprägte Töne auf deutsche Bühne

Paddy Schmidt, der mit bürgerlichen Namen eigentlich Harald Kligge heißt, ist wohl der bekannteste und erfolgreichster Vertreter keltischer Musik mit deutschen Wurzeln. Mit seiner Band „Paddy Goes to Holyhead“ war er am Samstagabend im gut besetzten Lantershofener Winzerverein zu Gast. Im Nachhinein blickte er auf mehr als drei Jahrzehnte voller Folk-Musik zurück.

Knapp zweieinhalb Stunden lang standen Paddy, Geigerin Almut Ritter, Schlagwerker Günter Bozem und Ersatzbassist Jens Dörr, der für den erkrankten Uwe „Uhu“ Bender kurzfristig einsprang, auf der Lantershofener Bühne, dann mussten die vier in der kleinen Garderobe des Winzervereins erst einmal durchatmen.

Zum zweiten Mal war der Mann mit seiner Band in den Grafschafter Ort gekommen, noch gut erinnert er sich an den Auftritt aus dem Jahr 2018 und an das Publikum. „Wir wussten, dass uns heute wieder tolle Menschen feiern werden“, war die Erwartungshaltung schon vor dem Gig klar gewesen. Sie kommen gerne ins Rheinland, betonte Schmidt. „Die Gegend hier ist super für uns, egal ob in Lantershofen oder in Euskirchen oder Bonn, wo wir demnächst wieder spielen werden. Hier sind die Leute begeisterungsfähig.“ Auf dem Tisch liegt noch ein Bild von einem Paddy-Konzert in Dümpelfeld, dass eine Besucherin kurz vor der Show in der Garderobe abgegeben hatte. In anderen Gegenden, vor allem in Bayern, kommt die Folk-Musik der Paddys dagegen gar nicht an.

Schmidt freute sich aber auch auf den Auftritt in Lantershofen, weil der kleine Saal genau seinen Erwartungen entspricht. „Wir lieben es, auf Kleinkunstbühnen zu spielen.“ Die Band bedauert es, dass immer mehr solcher Bühnen ihren Betrieb einstellen. Vor der Corona-Pandemie hatte es in Deutschland noch 1.500 kleine Theater mit einem Fassungsvermögen von maximal 500 Gästen gegeben. „Hierhin kommen die Menschen wegen unserer Musik, sie hören uns zu und haben Lust darauf“, weiß Paddy, der in den dreieinhalb Jahrzehnten auch schon anderes erlebt hat. So war er jahrelang solo unterwegs und spielte in den Pubs landauf, landab. Aber da war Paddy eher der Hintergrund-Musiker. Noch bis Ende der 1990er Jahre war „Folk-Rock“ das Credo der Paddys gewesen, nun ist es eher ruhiger von der Bühne herab. Die Band kommt den Wurzeln der keltischen Musik wieder nahe. Heute steht akustische keltische Musik auf dem Spielplan. „Musik ohne ein großartiges Schlagzeug oder ein Keyboard. Wir spielen viel mit Naturinstrumenten, wie der akustischen Gitarre. Theoretisch könnte Jens auf einen Kontrabass statt E-Bass spielen, das Schlagzeug wird durch ein Schlagwerk ersetzt. Dies Auswahl der Musikinstrumente passe einfach besser zur vorgetragenen Art der Musik.

Den Menschen vor der Bühne gefällt es. Paddy Goes to Holyhead kann auf eine große Fangemeinde schauen. An der änderte sich in den 35 Jahren nicht allzu viel. Nur kommen heute oftmals die Kinder der Musikfans, die das Ensemble in den Anfangsjahren besuchten. „Und die bringen wiederum ihre Kinder mit“, hatte der Sänger schon mehrfach festgestellt. Das Interesse vererbt sich über Generationen. Was Paddy aber auch feststellte: „Tatsächlich besuchen wieder Menschen unsere Konzerte, die seit 20 Jahren nicht mehr da waren. Den Grund hierfür sieht Paddy Schmidt in der nach der Corona-Pandemie wieder erwachten Lust auf Konzertbesuche bei den Menschen in Deutschland. Aktuell finden viele der rund 180 jährlichen Auftritt von Schmidt im Großraum um seinen Heimatort statt. Wo er früher noch 80.000 Kilometer im Jahr gereist sei, seien es heute noch 50.000. „Damals sind wir auch schon Mal für ein einziges Konzert bis Hamburg gefahren“, sagt er. Heute können die Musiker effektiver planen.

Wie oft Paddy schon auf der Bühne stand, weiß er nicht. „Bei 6.000 Konzerten hab ich aufgehört zu zählen. Das ist lange her, aber darum geht es auch gar nicht“, sagt er. Vielmehr gehe es um die Folkmusik. In Lantershofen hatte die Band eine Vielzahl der großen Hits aus eigener Feder von Paddy Schmidt dabei. Songs wie „Bound around“, „Johnny Went To The War“, „Here‘s to the people“, „Lovesong No. 90“ oder das obligatorische Schlusslied „A last song“ offenbarten dabei ihr großes Mitsingpotential und zeigten, dass auch Lantershofen überwiegend eingefleischte Paddy-Fans zugegen waren.

Veranstaltungsankündigung

Und eines Tages fiel ein Sonnenstrahl ins Meer und tauchte ein kleines Land mit smaragdgrünen Wiesen in ein trübes und nebliges Licht. Und weil es sowieso immer dort regnete, beschlossen die Bewohner, dass ihre Musik strahlend hell und fröhlich aber höchstens mal traurig und melancholisch sein durfte. Jedoch niemals trübe und neblig. Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von den Menschen aus nah und fern Besitz ergriff, es solle nur Musik gespielt werden, welche den Menschen von oben herab diktiert wurde. In New York, Rio, Tokio und auch in Frankfurt und Buxtehude. Und in Darmstadt. Ganz Darmstadt? Nein, ein von unbeugsamen Musikern besetzter VW-Bus hört nicht auf, dem Mainstream Widerstand zu leisten und dem Motor Schmierstoff zu liefern. Seit mehr als 30 Jahren beschallt PADDY GOES TO HOLYHEAD die Bühnen in Deutschland, ja in ganz Europa. Von der Pike auf gelernt haben die Paddies, wie sie liebevoll von ihren Fans genannt werden. Sie wissen, was es heißt, die Konzertplakate im Schutze der Nacht selbst zu kleben und unermüdlich die Werbetrommel zu rühren für die unzähligen Gigs, die sie mittlerweile gespielt haben.

Viele Lieder wurden eigenhändig komponiert, getextet und vertont. Einige sind mittlerweile selbst zu Klassikern geworden und werden auch von anderen Musikern gecovert: Far Away, Here’s To The People, The Titanic, Doolin, A Last Song – die Liste der Lieder ist genauso lang wie die Aufzählung der bekannten Bands, mit denen PADDY GOES TO HOLYHEAD sich schon die Bühne teilte: The Hooters, BAP, Jethro Tull, Deep Purple, PUR und sogar vor den legendären Beach Boys hat diese Formation musiziert. Als das Album „Ready For Paddy“ in die deutschen Musikcharts einzog, wurde die Musikindustrie aufmerksam. Der Ohrwurm „Bound Around“ hielt sich in den Single-Charts, gefolgt von „Johnny Went To War“, dem Titel, der sich 54 Wochen in den Top Ten der Hitparade eines süddeutschen Radiosenders behauptete. Andere Alben der Paddies folgten dem Beispiel.

Trotzdem stand das Urteil der Musikoligarchen fest: Formatuntaugliche Spartenmusik. Und die Band ist auch noch stolz darauf! Mit Geige, Gitarre, Harmonika und Bass verzaubert das Trio allabendlich die Konzertgäste und schickte sie mit ihren Liedern und Klängen auf eine Reise zu den grünen Hügeln und Mooren Irlands, zu den grauen Arbeitervorstädten Belfasts und in die lebendigen und überschäumenden Pubs Dublins. Oder zurück nach Darmstadt. Ist ja auch egal: Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit. Nach vielen Jahrzehnten etabliert sich bei PADDY GOES TO HOLYHEAD ein Mix aus Eigenkompositionen, geliebten keltischen Folksongs und traditionellen Weisen. Dem Publikum gefällt es. Da wird bei mitreißenden Trinkliedern fröhlich mitgeklatscht. Oder es wird bei melancholischen Liedern von Liebe und Leid derart andächtig zugehört, dass man die sprichwörtliche Stecknadel tatsächlich fallen hört.

Line up:
Paddy Schmidt: Gesang, Gitarre, Mundharmonikas
Almut Ritter: Fiddle, Concertina
Uhu Bender: Bass, Gesang
Günter Bozem: Percussion

17.02.2024: YOUNG SCOTS TRAD AWARDS WINNER TOUR

Schottischer Folk-Nachwuchs brillierte

Preisträger zum wiederholten Mal in Lantershofen

Im Lantershofener Winzerverein sind die Wiederholungstäter immer wieder andere: seit Jahren gastiert die „Young Scots Trad Awards Winner Tour“ dort einmal jährlich. Auf der Bühne stehen dann aber immer andere Preisträger der aktuellen Nachwuchswettbewerbe traditioneller Folk-Musik. Einen Dudelsackspieler hatten sie in diesem Jahr nicht dabei, dafür begeisterte am vergangenen Samstag im vor ausverkauftem Haus erstmals ein Pianist, nämlich Michael Biggins. Er spielt Akkordeon und Piano und wurde nicht umsonst Sieger beim Wettbewerb „BBC Radio Scotland Young Traditional Musician of the Year.“ Vor allem am Flügel begeisterte der junge Mann und stach aus der brillanten Viererrunde heraus. Es waren erstmals ausschließlich Männer, die Organisatorin Petra Eisenburger mit auf die Tour quer durch Deutschland und angrenzende Staaten mitgebracht hatte.

Dabei gehörte der Gesangspart bislang immer Frauen. Nun war es Jack Badcock, noch dazu ein Singer/Songwriter, dessen Wurzeln in Irland liegen. Badcock war Finalist im BBC-Wettbewerb und überzeugte vor allem bei Balladen mit seiner Stimme. Überhaupt war es ein sehr moderater Abend, nur selten keimte die schottische Ekstase auf der Bühne auf. Dafür war sogar ein Walzer von der Insel zu hören.

Dritter ausgezeichneter Solist war Robbie Greig. Mit seiner Geige gewann er unter anderem den „Niel Gow Scottish Fiddle Award“ und war ebenfalls Finalist bei der BBC. Begleitet wurden die drei Musiker von Toby Shaer an der Gitarre und verschiedenen Whistles. Nach Einzelvorträgen im ersten Konzertteil agierten die vier Musiker nach der Pause als Band und wußten auch hier zu überzeugen. Doch damit nicht genug: mit scheinbar wenig Lust aufs nahe Hotelbett nahmen die Musiker nach dem Konzert im Gastraum des Winzervereins Platz und unterhielten dort die verbliebenen Konzertgäste noch einmal in Konzertlänge.

Veranstaltungsankündigung

Junge Schotten brillieren mit frischem Scottish Folk

Die Young Scots Trad Awards Winner Tour präsentiert vom 14.02. bis 10.03.2024 in vielen Konzerthäusern in Deutschland, Dänemark, Österreich und der Schweiz wieder Preisträger und Finalisten renommierter schottischer Musikwettbewerbe wie zum Beispiel BBC Radio Scotland Young Trad Awards.

Ziel dieser von der BBC organisierten Musikwettbewerbe ist es, junge schottische MusikerInnen zu animieren, schottische Musiktraditionen mit der eigenen musikalischen Virtuosität fortzuführen. Die schottische Musikszene hat bis heute eine reiche, lebendige Tradition, die in den zahlreichen Festivals, regionalen Folkmusik-Clubs und Bildungsinstitutionen am Leben erhalten wird. Bands wie Runrig haben Musik aus Schottland international berühmt gemacht.

Bereits seit 2018 begeistert die alljährlich stattfindende Young Scots Trad Awards Winner Tour mit immer wieder neuen MusikerInnen ein stetig wachsendes Publikum.  2024 werden Michael Biggins (Piano/Akkordeon), Jack Badcock (Gesang, Gitarre) und Robbie Greig (Geige) in Begleitung des Gitarristen und Whistle-Virtuosen Toby Shaer ihr Können zunächst solistisch zeigen,  bevor sie im zweiten Programmteil in verschiedenen Gruppierungen und letztlich alle zusammen mit einem dynamischen und abwechslungsreichen Programm aus traditionellen Melodien und Songs den schottischen Folk-Frühling einläuten und ein musikalisches Feuerwerk versprühen werden.

19.01.2024: MAM

Von A wie „Anna“ bis Z wie „Zehnter Juni“

Die BAP-Coverband „MAM“ begeisterte im ausverkauften Lantershofener Saal

Auf den Tag 30 Jahre nach einem Konzert der Kölsch-Rocker von BAP im Lantershofener Winzerverein erinnerte einer ihrer Tribute-Bands, nämlich die Bonner Formation „MAM“ mit einem Konzert an den damaligen Besuch. Im Januar 1994 hatten sich die Kölner vier Tage lang im kleinen Lantershofen auf ihre anstehende Tour zur Promotion des damaligen neuen Albums „Pik Sibbe“ vorbereitet. Zum abschließenden Konzert hatten sich seinerzeit 600 Gäste im dank riesiger Bühne noch gut zur Hälfte mit Publikum befüllbaren Saal mehr oder weniger auf engstem Raum gedrängelt. So viele Menschen dürfen die Versammlungsstätte längst nicht mehr besuchen, weshalb Veranstalter Kulturlant auch schon vor Wochen „ausverkauft“ melden musste. Die, die jetzt dabei waren, erlebten einen tollen Abend mit vielen BAP-Hits aus den 1980er und 1990er Jahren. MAM spielen in erster Linie die Songs, an denen Gitarrist Klaus „Major“ Heuser mitwirkte, der die immer noch aktive Formation BAP im Jahr 1999 verlassen hatte. Als MAM-Sänger Klaus Drotbohm, dessen siebenköpfiger Formation die Spielfreude im Gesicht abzulesen war, in die große Runde fragte, wer denn schon 1994 beim Konzert dabei war, gingen viele Hände hoch. Manch einer trug sogar noch das T-Shirt, dass seinerzeit für die kleine Aufwärmtour durch Lantershofen und drei andere Spielorte in der Region aufgelegt worden war. Alle aber feierten die vielen Hits von BAP aus deren rockigen Tagen.

Der Blick auf die Titellisten von 1994 und dem jetzigen Konzert zeigte viele Übereinstimmungen. MAM legten sofort los wie die Feuerwehr und machten im Verlauf des Abends auch immer wieder deutlich, wie sehr die Musik ihrer Vorbilder doch politisch motiviert war. „Zehnter Juni“, der Song zu den Bonner Protesten gegen den Nato-Doppelbeschluss, die 1983 mehr als 300.000 Menschen auf die Straßen der damaligen Hauptstadt zog, stand damals wie heute ganz am Anfang der musikalischen Vorträge. Songs, wie „Kristallnaach“ und „Denn mir sinn widder wer“ haben in diesen Tagen der Proteste gegen Rechtsextremismus nichts von ihrer Aktualität eingebüßt, obwohl sie fast 40 Jahre alt sind. Und „Deshalv spell mer he“ ließ 1984 eine BAP-Tour durch die DDR platzen.

MAM ließen aber auch die Frauen hochleben, „Anna“, „Alexandra“ oder aber „Frau ich freu mich.“ Da blieben die Männer, wie der „Müsli-Man“ außen vor. Auch auf „Jupp“ musste das Publikum verzichten, auch wenn es den sozialkritischen Song lautstark forderte. Alles ging nicht, zumal MAM ähnlich wie BAP seinerzeit mehr als drei Stunden von der Bühne herab rockten und alle 26 Songs höchstes Mitsingpotenzial hatten. Den „Wellenreiter“ sang das Publikum dabei ganz alleine, und dass es bei „Verdamp lang her“ so richtig hoch herging, versteht sich von selbst. Ruhige Töne fehlten auch nicht, denn BAP konnten auch Liebeslieder wie „Do kanns zaubere“ oder „Paar Daach fröher.“ Von der Bühne gehen lassen wollten die Fans in Lantershofen MAM nicht, die Folge waren gleich sechs Songs in zwei Zugabeblöcken. Auch das war bei BAP im Jahr 1994 nicht anders gewesen.

Veranstaltungsankündigung

In den 1980er und 1990er Jahren feierten die Kölner Mundart-Rocker von BAP Riesenerfolge in der deutschsprachigen Musikszene und belegten zeitweise Platz eins und zwei in den deutschen Album Charts gleichzeitig. Wenn sie auf ihre Tourneen gingen, zogen sie sich zuvor meist in die Eifel zurück, um sich vorzubereiten und einzuspielen. Als BAP 1994 mit dem Album „Pik Sibbe“ auf Tour ging, probten die Musiker zuvor vier Tage lang im Winzerverein Lantershofen und gaben dabei in der Region Konzerte unter dem falschen Namen „Der 7 ´Ühnchen.“ Zum Abschluss ihrer Vorbereitung erlebten 600 Fans im kleinen Lantershofener Saal die Kölner und schwärmen noch heute davon. Für viele eingefleischte BAP-Fans war es damals die beste Besetzung mit Sänger Wolfgang Niedecken, Klaus „Major“ Heuser (Gitarre), Steve Borg (Bass), Alex „Effendi“ Büchel (Keyboards), Manfred „Schmal“ Boecker (Percussion) und Jürgen Zöller (Drums).

30 Jahr später gibt es – und das auch schon mehr als 15 Jahre – die Coverband MAM, die in allererster Linie von der Stimme ihres Frontmanns Klaus Drotbohm lebt, der den jungen Wolfgang Niedecken beinahe 1:1 kopiert. MAM spielen die Hits von BAP aus der „Major-Ära“ und gehören zu den angesagtesten Cover-Band im Rheinland. Die bis zu dreieinhalb Stunden dauernde BAP-Tribute-Show lässt mit den großen Hits dieser Zeit (u.a. Frau ich freu mich, Do kanns zaubere, Kristallnaach, Verdamp lang her) das BAP-Feeling der Durchbruchzeit wieder aufleben und garantiert einen mitreißenden Kölschrock-Abend. Das für viele BAP legendären „Ühnchen-Konzert“ von Lantershofen jährt sich am Freitag, 19. Januar, zum 30. Mal und wird mit einem Konzert von MAM würdig gefeiert.

06.01.2024: JAZZ OHNE STRESS VOL. 19

Jazzmusik von Welt in der Grafschaft

Mit dem John Goldsby Trio war ein Teil der WDR Bigband bei „Jazz ohne Stress“

Jazz ohne Stress kündigt sich mit einer 19. Ausgabe an. Instrumental geprägt, bietet der Abend am 6.1.2024 Musiker auf Weltniveau, New Yorker Feeling und ein echtes Konzerterlebnis für alle Jazzliebhaber. Mit einem ersten Set wird das Trio „Trey“ den Abend eröffnen. Gitarrist Bastian Ruppert, Bassist Caspar van Meel und Schlagzeuger Dominic Brosowski kennen einander aus unterschiedlichsten Konstellationen. Entsprechend viele Näherungswinkel finden sie im gemeinsamen Spiel. Mit Stefan Karl Schmid hat sich Trey ergänzend einen herausragenden Saxophonisten eingeladen. Es ist der Sound der Versöhnung. Auf einem leicht und durchlässig gewebten Drum-Teppich breiten sich Gitarre, Saxofon und Bass aus – unaufgeregt, zugänglich und doch alles andere als beliebig. Trey ist eine Band, die in dieser Form seit einem Jahrzehnt aufeinander eingespielt ist. Das Ego bleibt außen vor, es geht nicht um den Einzelnen, immer um die Gruppe und noch viel mehr um den jeweiligen Song. Jeder der vier Musiker versucht den jeweils drei anderen eine Situation zu schaffen, die für sie so angenehm wie möglich ist. Die aktuelle Platte Lucky Streak ist eine ebenso poetische wie grundehrliche Platte aus der Mitte der Gemeinschaft. Der Klang wie ein unbeschwertes Tagebuch gar nicht so unbeschwerter Tage.

Den phänomenalen Höhepunkt des Abends bildet eine Triobesetzung rund um den New Yorker Bassisten John Goldsby. Das John Goldsby Trio stammt direkt aus dem Herzen der legendären WDR Big Band. Mit Billy Test am Klavier und Hans Decker an den Drums gehören die drei Musiker zu den meistbeschäftigten Jazz-Rhythmusgruppen der Welt. Das Trio zeigt eine unheimliche Hellsichtigkeit, wie man sie nur bei Bands hört, die regelmäßig zusammen auftreten. Sensibel, swingend und geerdet durch die vielen Jahre, die sie in der internationalen Jazzszene als Begleiter verbracht haben, fangen Goldsby/Dekker/Test den wunderbaren, wilden Puls der Jazztradition ein und fügen gleichzeitig innovative Akzente hinzu. Goldsby sieht sein Album, „Segment“ mit Dekker und Test als „den Höhepunkt von vier Jahrzehnten im Jazzgeschäft.“

Jonas Röser, Begründer der Konzertreihe, freut sich auf ein echtes Highlight in 2024. „Die WDR Big Band gehört zu den besten Big Bands der Welt. Die Rhythm Section als geschlossenes Trio erleben zu dürfen, lässt auch ein Veranstalterherz höher schlagen“, so Röser. „Die Jungs sind wirklich viel unterwegs, aber am 6.1. zu Gast in Lantershofen.“

Veranstaltungsankündigung

Jazz ohne Stress kündigt sich mit einer 19. Ausgabe an. Instrumental geprägt, bietet der Abend am 6.1.2024 Musiker auf Weltniveau, New Yorker Feeling und ein echtes Konzerterlebnis für alle Jazzliebhaber. Mit einem ersten Set wird das Trio „Trey“ den Abend eröffnen. Gitarrist Bastian Ruppert, Bassist Caspar van Meel und Schlagzeuger Dominic Brosowski kennen einander aus unterschiedlichsten Konstellationen. Entsprechend viele Näherungswinkel finden sie im gemeinsamen Spiel. Mit Stefan Karl Schmid hat sich Trey ergänzend einen herausragenden Saxophonisten eingeladen. Es ist der Sound der Versöhnung. Auf einem leicht und durchlässig gewebten Drum-Teppich breiten sich Gitarre, Saxofon und Bass aus – unaufgeregt, zugänglich und doch alles andere als beliebig. Trey ist eine Band, die in dieser Form seit einem Jahrzehnt aufeinander eingespielt ist. Das Ego bleibt außen vor, es geht nicht um den Einzelnen, immer um die Gruppe und noch viel mehr um den jeweiligen Song. Jeder der vier Musiker versucht den jeweils drei anderen eine Situation zu schaffen, die für sie so angenehm wie möglich ist. Die aktuelle Platte Lucky Streak ist eine ebenso poetische wie grundehrliche Platte aus der Mitte der Gemeinschaft. Der Klang wie ein unbeschwertes Tagebuch gar nicht so unbeschwerter Tage.

Den phänomenalen Höhepunkt des Abends bildet eine Triobesetzung rund um den New Yorker Bassisten John Goldsby. Das John Goldsby Trio stammt direkt aus dem Herzen der legendären WDR Big Band. Mit Billy Test am Klavier und Hans Decker an den Drums gehören die drei Musiker zu den meistbeschäftigten Jazz-Rhythmusgruppen der Welt. Das Trio zeigt eine unheimliche Hellsichtigkeit, wie man sie nur bei Bands hört, die regelmäßig zusammen auftreten. Sensibel, swingend und geerdet durch die vielen Jahre, die sie in der internationalen Jazzszene als Begleiter verbracht haben, fangen Goldsby/Dekker/Test den wunderbaren, wilden Puls der Jazztradition ein und fügen gleichzeitig innovative Akzente hinzu. Goldsby sieht sein Album, „Segment“ mit Dekker und Test als „den Höhepunkt von vier Jahrzehnten im Jazzgeschäft.“

Jonas Röser, Begründer der Konzertreihe, freut sich auf ein echtes Highlight in 2024. „Die WDR Big Band gehört zu den besten Big Bands der Welt. Die Rhythm Section als geschlossenes Trio erleben zu dürfen, lässt auch ein Veranstalterherz höher schlagen“, so Röser. „Die Jungs sind wirklich viel unterwegs, aber am 6.1. zu Gast in Lantershofen.“

05.01.2024: RENÉ SYDOW

„Alles ist Sprache und Sprache ist alles“

Kabarettist René Sydow sang in Lantershofen ein Loblied auf die Sprache und verteufelte das Gendern

Was für eine Wortakrobatik? Auf der Kulturlant-Bühne in Lantershofen begann das Jahresprogramm 2024 mit einem Vortrag des Kabarettisten René Sydow. Der ist nicht nur bekannt für seine komplexen Worttiraden über Politik und Gesellschaft, er lässt sich auch in keine Schublade zwängen, schon gar nicht einer politischen Richtung zuordnen. Daher erhalte er auch kaum Fernsehpräsenz, machte er den knapp 200 Gäste im Lantershofener Winzerverein klar, ohne dabei zu jammern. Denn verbiegen lasse er sich nicht.

Sydows aktuelles Programm „In ganzen Sätzen“ befasst sich mit Sprache. Mit der deutschen Sprache, auf die der Sauerländer ein zweistündiges Loblieb zu singen wußte. Und so machte er den Gästen relativ schnell klar: „Es wird ein sprachlich sehr genauer Abend.“ Sydow erzählte von einer deutschen Sprache voller Falltüren und verteufelte den „sprachlichen Straßenstrich der Datenautobahnen bei WhattsApp, Twitter und Konsorten.“ Vielmehr wurde der Abend als ein komplettes Buch dargestellt. Die Kapitel: Sprache in der Politik, Sprache als Ablenkung, politisch korrekte Sprache und Sprache des Fanatismus.

Je mehr der Abend fortschritt, umso mehr echauffierte sich Sydow. Vom eher flachen politischen Ablenker, die SPD sei auch dank des Kanzlers die „Partei des kleinen Mannes“ ging es dem Internet schnell an die Wäsche. Da sezierte der Kabarettist die „kaputtesten und schädlichsten Apps der Welt“, deren User in der Einsamkeit verblöden. Er referierte über die Dauerüberwachung mit dem ausschließlichen Nutzen für Konzerne. Da ging es um die immer Beleidigten und die Deckungsgleichheit von politischer Korrektheit und religiösem Fanatismus in der Sprache. Dabei sieht sich Sydow durchaus als Spracharbeiter, besessen vom Ziel, die Welt zu verbessern und machte im Epilog klar: „Alles ist Sprache und Sprache ist alles.“ Das Publikum in Lantershofen dankte mit langem Applaus für die oftmals überdeutlichen Worte.

Veranstaltungsankündigung

In ganzen Sätzen

Es könnte einem die Sprache verschlagen: Die Alten jammern, die Jungen tweeten, die Woken gendern, die Assis prollen, die Rechte spaltet, die Linke auch. Nur die Klugen sind verstummt. Damit ist jetzt Schluss!

Deutschlands sprachmächtigster Kabarettist spricht nun an und aus, was in unserer Sprache und Gesellschaft verschleiert, totgeschwiegen und zerredet wird. Er seziert Herrschaftssprache und Internetgebrabbel, lässt heiße Luft aus Schaumschlägern und Wichtigtuern, entlarvt Phrasendrescher und Wortverbieter. Wo andere faseln, redet er Tacheles. Wo gelabert wird, stellt er fest. Statt Blabla gibt es Gedanken. Statt Larifari: Sinn.

Und wenn der Zuschauer sich fragt: „Darf man das so sagen?“, dann antwortet der Kabarettist: „Ja. Aber nur in ganzen Sätzen.“

„Ein Freibeuter, der es versteht Breitseiten abzufeuern und zwar zugleich in alle Richtungen. Ein Treffer nach dem anderen.“
Schwetzinger Zeitung

„Ätzend, bitterböse, ein brillanter Intellektueller, der den großen Wurf verfolgt. Einer der Großen des politischen Kabaretts“
Die Rheinpfalz