Kneipenwitze im Sekunden-Takt
Kulturlant: Comedian Markus Krebs trifft die Lachmuskeln des Publikums in Leimersdorf
Nach dem großen Andrang im vergangenen Jahr in Lantershofen hatte der Grafschafter Verein „Kulturlant“ Comedian Markus Krebs ein zweites Mal zur Vorstellung seines Programms „Hockerrocker“ eingeladen. Knapp 180 Gäste im Haus des Dorfes in Leimersdorf dürften sich dabei einen gehörigen Muskelkater im Bauch zugezogen haben. Irgendwie sprach der Duisburger Krebs nicht nur aus seinem Leben, sondern auch so manchem Gast aus der Seele. Krebs‘ Leben findet eigentlich in einer Duisburger Kneipe namens „Oase“ statt und eben über dieses Leben berichtet er in seinem zweiten Soloprogramm, mit dem er derzeit erfolgreich durch Deutschland tourt und dabei überall auf volle Hallen und Säle trifft. Markus Krebs ist damit nicht nur der ungekrönte König des Kneipenwitzes, er haut die meist kurzen Gags auch im Sekundentakt und zu Hunderten am Abend raus. Witze erzählen will gelernt sein, Krebs hat es drauf und verliert auch den roten Faden nicht, obwohl er immer wieder ausholt und die Charaktere um ihn herum ausgiebig zu beschreiben weiß, insbesondere die seines Kegelclubs „KC Udo zahlt alles“, die beim Kegeltour-Ziel zwischen der Reeperbahn und den Trombosetagen in Boppard wählen konnten.
Und zwischendurch fällt dann mal ein Gag, den man so gar nicht erwartet hätte. Wie die Frage des Richters in Grönland: „Angeklagter, wo waren Sie in der Nacht vom 18. November auf den 16. März?“ Spontane Tipps fürs Leben gab es ebenfalls: „Ich hab den Sternsingern den Müll mitgegeben, da war der auch weg.“ Oder: „Meiner schwangeren Frau habe ich geraten, frischen Orangensaft zu trinken, da gewöhnt man sich schon mal ans pressen.“
Zurück zum Kegelclub mit seiner Tour und Gags, die laut Krebs für eine „Gänsehautentzündung“ sorgten. Da gab es im Reeperbahn-Hotel erst einmal eine Tetanusspritze zur Begrüßung, Frühstück war dort ab 15 Uhr erhältlich. Zwischendurch gab es aber auch Zitate aus Krebs‘ neuem Heimatroman „Zu Hause ist, wo der Schlüssel passt.“ Aus seinem ersten Bühnenprogramm mit in die aktuelle Hockerrocker-Show gerettet hat sich zudem sein Kumpel, der „Vollpfosten“, der jetzt im Knast sitzt, weil er Reinigungs-CD’s gebrannt hat. Er mußte für so manchen Gag herhalten, zumal er feststellte: „Wenn man sein Ohr ganz leicht auf eine heiße Herdplatte drückt, kann man riechen, wie blöd man ist.“ Obwohl der Vollpfosten sich ja eigentlich nur von „Ping-Gerichten“ ernährt, also aus der Mikrowelle.
Sollte die Kneipe einmal als Witz-Reservoir versagen, hat der Hocker-Rocker schon eine neue Quelle aufgetan: das Publikum wird um seine Lieblingswitze gebeten, die werden Teil des Programms und bewertet. In Leimersdorf „J.J.J. aus Fritzdorf“, dem das Publikum den meisten Applaus für seinen Witz spendete. Immerhin gab es als Preis eine DVD mit dem Programm von Markus Krebs.