Die Anführerin der untoten Hausfrauen
„La Signora“ hielt in Lantershofen 250 begeisterte Zuschauer auf Trab
„Ladies Night“ in Lantershofen, denn La Signora war da. Ihr Markenzeichen: langer, enger, schwarzer Rock, schwarze Bluse, Dutt mit schwarzem Haarnetz drüber. La Signora ist längst Kultfigur im deutschen Kabarett. Verkörpert wird sie von Carmela de Feo, Ruhrgebiets-Schauspielerin mit italienischen Wurzeln und daher mit massenhaft Feuer im Blut beschenkt. Die einen bezeichnen sie als „total durchgeknallt“, für andere bringt sie ihre Zuhörer in wenigen Sekunden von Null auf 100. Auf alle Fälle lockte sie bei ihrem zweiten Gastspiel bei Kulturlant die Massen, der Winzersaal in Lantershofen war mit rund 250 Gästen schon lange ausverkauft. Im Publikum saßen aber nicht nur Frauen, La Signora hat auch eine Menge männliche Fans. Vielleicht, weil sie diese nicht allzu sehr mit ihrem Programm strapaziert. Gut, wer in den vorderen Reihen sitzt, hat Mitspielgarantie. Und wehe, er oder sie lenkt die Signora ab. „Bist du bald fertig“, raunzt sie den Herrn an, der erstmal zu Snacks und Getränk greift. Und die drei, die nicht direkt zuhören, tauchen in La Signoras Programm immer wieder auf, allerdings als Tick, Trick und Track. Man(n) traut sich nun doch kaum zu falschen Bewegungen, während La Signora aus ihrem Alltag berichtet und sich als „mit Talent vollgestopftem Medienstar“ tituliert, die sich Abend für Abend im „Ballungsgebiet des Nichts“, also in der Provinz, auf die Bühne stellt. Diese Bühne, in Lantershofen wegen der großen Kartennachfrage dieses Mal auf 15 Quadratmeter verkleinert, ist ihre „Schablone, in der ich wohne.“ So heißt auch das neue Programm von La Signora, die ihre tägliche Autobahnfahrerei musikalisch verflucht: „Mein Herz ist ein Katalysator“ oder „Abgase – der Duft in meiner Nase.“
La Signora spielt „Pokemon go“ auf dem Jakobswegs und erinnert als Plumpsack an die Abzählspiele ihrer Jugend. Sie definiert die „Quallen der Liebe“ und stellt verliebt fest: „Ich hab Rücken, er hat Bauch.“ Immer wieder greift die studierte Musikerin zum Akkordeon, mit dem sie nicht nur zu musizieren, sondern auch Menschen und Dinge musikalisch darzustellen weiß. Zum Beispiel die Protagonisten ihres noch zu schreibenden Krimis, im dem sie den Mörder schon kennt: „Karla, die Schrankwand.“ Klingt abstrakt, aber La Signora schafft es, die Möbel zum Leben zu erwecken.
Ihr Programm ist weitaus mehr, als eine Aneinanderreihung von Nummern. La Signora ist Meisterin der Stand-up-Comedy, weiß ihr Publikum auszufragen und die Informationen so zu verarbeiten, dass sich die Gäste krümmen vor Lachen. Sie hat ihre eigene Sicht auf die Dinge, macht kein Yoga, weil es kein Mannschaftssport ist und sie schon gar nicht glücklich durch Yoga werden will. Warum? Weil es älter macht, denn „der Tod macht einen großen Bogen um mies gelaunte Frauen.“ Und darum bekommen die Männer am Ende des Programm von der selbsternannten „Anführerin der untoten Hausfrauen“ doch noch musikalisch einen mit: „Heul doch, Pappnase, heul doch“ singt sie sie zur Melodie „Papaoutai“ und wird doch noch zum „Pretty Woman 2018.“ Der Saal tobt, drei Zugaben sind Pflicht.
Veranstaltungsankündigung
Die Schablone, in der ich wohne
La Signora, der Nachtspeicher aus dem Süden mit seinem treuen, tastenreichen Gefährten dem Akkordeon, ist wieder unterwegs im Auftrag der Bespaßung. Gefangen in der Endlosschleife der guten Laune, macht sie böse Miene zum abgekarteten Spiel. Das Leben als Showgirl hat sie sich einfacher vorgestellt. Und während jeder Show stellt sie sich die gleiche Frage: Kommt jetzt der Durchbruch oder ist es nur der Blinddarm?
Fest steht jedoch, dass La Signora nicht von dieser Welt ist, sondern eine Außeritalienische. Schräg wie der schiefe Turm von Pisa, farbenfroh wie die Sixtinische Kapelle, fertig wie das Colosseum, heißer als der heilige Stuhl so ist La Signora. Mit der Grazie neapolitanischer Eseltreiber tanzt sich La Signora durch ihr neues Programm auf der verzweifelten Suche nach dem Unsinn ihres Lebens! Und so macht sie sich als Anführerin der untoten Hausfrauen in ihrem Showboot auf die Welt zu retten. Oder zumindest sich selbst. Falls das nicht klappt, wird sie mit Sicherheit noch einige aus dem Publikum mit in den Abgrund ziehen.
Getreu dem italienischen Lebensgefühl: Misserfolg ist auch Erfolg, nur anders! La Signora, die Callas des Akkordeons, lädt ein zu einem Abend, an dem Herzen gebrochen, Seelen verkauft und echte Gefühle täuschend echt imitiert werden.
Die Schablone, in der ich wohne! „Komm rein, dann kannste raus gucken“.
Der Westen: „Diese Frau ist total durchgeknallt…“
Kreiszeitung: „Unwiderstehlich komisch von der ersten Minute an…“
Badische Zeitung: „Unbändig im Temperament, hemmungslos in den Pointen. bietet die „italienische Unke“ geballte Frauenpower, die alle Konventionen sprengt!“
Süddeutsche Zeitung: „Von Null auf 100 braucht diese Frau handgestoppt 3,5 Sekunden….Für den Zuschauer bedeutet das: Zurücklehnen, abschalten, mitlachen.“
Eine Zuschauerin: „Dank La Signora bin ich ein glücklicher Singlewitwe!“
Ihre Agentin: „Ich werde ihr Talent knechten und in die richtigen Bahnen lenken.“
La Signora selber: „Ich hätte gerne mal einen Tag frei!“
Link: www.carmeladefeo.de