11.01.2025: JAZZ OHNE STRESS VOL. 20

Jazz in unterschiedlichen Facetten

Zwei Sextette eröffneten das Jahresprogramm von Kulturlant

Vor einigen Jahren übernahm der Grafschafter Verein die Serie „Jazz ohne Stress.“ Dabei gibt es in Lantershofen zu Jahresbeginn immer einen Abend unter dem Motto des stressfreien Konzerts. In diesem Jahr gab es die 20. Auflage, wie immer organisiert von Saxofonist Jonas Röser. Der hatte für die beiden Konzertteile zwei unterschiedliche Sextette engagiert, die die Vielfalt des Genres „Jazz“ darstellten.

Zunächst sorgte das sehr in seiner Lautstärke opulent besetzte Ensemble um den Niederländer Caspar van Meel für einen Blick in das Schaffen des Erik Satie, die das Sextett auf ihrem aktuellen Album „Time Remembered“ zusammengefasst hatte. Besetzt unter anderem mit Trompete, Tenorsaxophon und Schlagzeug war es ein fulminanter Auftakt, bei dem das Sextett um van Meel, der schon an einigen Jazzkonzerten in Lantershofen aktiv teilnahm, in erster Linie die sogenannten „Gnossiennes“ Nummer eins bis vier von Satie präsentierte. Es sind die bekanntesten Klavierstücke des Franzosen, der seine Kompositionen in den Kneipen des Pariser Künstlerdorf Montmartre schrieb und dabei immer in ärmlichen Verhältnissen blieb.

Ganz anders war die Musik im zweiten Konzertteil, als das Vokaltrio Morley, verstärkt um drei Instrumental-Musiker, sich mit ihrem Folkpop-Sound in die Herzen der 250 Gäste im ausverkauften Winzerverein sang. Auch diese Musik wird im weitesten Sinne unter Jazz geführt, wie Auftritte ähnlicher Künstler bei großen Jazzfestivals immer wieder zeigen. Lydia Schiller, Melissa Muther und Rosa Kremp sorgten mit ihren einzigartigen Stimmen für eine mystische Atmosphäre. Zu erleben waren in erster Linie Stücke aus dem aktuellen Album „Homeward“, das im Jahr 2023 für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert war. Mit Songs wie „I may like you“, „Mountain“ oder „Long Gone“ begeisterten Morley ihr Publikum, dass sich schon auf eine 21. Veranstaltung zu Beginn des Jahres 2026 freuen darf. Dann plant das Kulturlant-Team um Jonas Röser mit einem Weltstar auf der Bühne.

Mit der 20. Ausgabe von Jazz ohne Stress kündigt sich ein würdiges Jubiläum für den Jahreseinstieg 2025 an. Zwei große Besetzungen mit jeweils 6 Künstler*innen, die unterschiedlicher nicht sein  könnten, werden den Abend programmatisch gestalten. Der Bassist und Bandleader Caspar van Meel präsentiert unter dem Titel „Time Remembered“ seine persönliche Interpretation der Musik des

impressionistischen Komponisten Erik Satie. Er bringt für das Projekt ein hervorragendes, internationales Sextett zusammen, das van Meel’s raffinierte, originelle Arrangements mit Energie und intuitiven Zusammenspiel interpretiert. Neben Caspar van Meel werden Ryan Carniaux an der Trompete, Denis Gäbel am Tenor Saxophon, Raphael Klemm an der Posaune, Franz von Chossy am Klavier und Niklas Walter am Schlagzeug zu hören sein. Das Ensemblespiel und die Arrangements erinnern an eine kleine Bigband. Die Musik fließt organisch wobei sich voll klingende Bläsersätze, Backgrounds und Specials mit intimen Ausflügen im Trio und ausgedehnten Solo-Passagen abwechseln.

Mit einem weiteren Sextett, geführt von einem Vokalen Trio dreier wunderbarer Sängerinnen, können sich alle Gäste auf ein weiteres Highlight freuen. Die drei Musikerinnen Lydia Schiller, Melissa Muther und Rosa Kremp haben einzigartige Stimmen, die zusammen etwas geradezu Mystisches ergeben. Bei MORLEY geht es vor allem darum, gemeinsam gut zu klingen. Mit ihrem Folkpop-Sound begeistern sie ihr Publikum. Immer wieder geht es in allen Songs darum, auf der Suche nach einem metaphorischen Zuhause – also einem eigenen Platz in der Welt – zu sein. Ihr Album Homeward wurde 2023 für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert. „I finally found a place I can call home“, wird im Album-Opener mehrfach gesungen. Die Vermutung liegt nahe, dass dieser Ort MORLEY heißt. Für die 20. Ausgabe von Jazz ohne Stress wird das Trio von ihren Bandkollegen Nico Maas an der Gitarre, Dario Schattel am Bass und Thomas Esch an den Drums begleitet.

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