30.10.15: Jeckediz

Rheinische Musik mit ganz viel Herz

„Jeckediz“ präsentierten ihr Jahreskonzert dieses Mal in Lantershofen

Sie bezeichnen sich selbst als „extrem südliche Kölsche Band.“ Jeckediz, die vierköpfige Formation aus Bad Neuenahr Arbeiter, ist seit einigen Jahren im rheinischen und insbesondere im Kölner Karneval musikalisch aktiv. So, wie viele Künstler aus dem großen Umfeld der Domstadt, gehört das Quartett mittlerweile zu denen, die in der fünften Jahreszeit in schöner Regelmäßigkeit durch Hallen, Säle oder Festzelte rund um Köln tingeln, um dort die Narren zu begeistern. Rund 35 Auftritte sind es in der Session ab Januar bis zum Aschermittwoch, so Jeckediz-Gründungsmitglied Andreas Hoss. Dazu gesellen sich die Termine rund um den 11. November, wenn Karnevalseröffnungen und Proklamationen anstehen. Für eine so junge Band ist das schon eine ganze Menge. Einmal im Jahr laden Hoss, Dirk Schoenmakers, Michael Ley und Thomas Gorba dazu zum so genannten Jahreskonzert ein. Das fand vergangenen Samstag erstmals im Saal des Lantershofener Winzervereins beim Grafschafter Verein Kulturlant statt. Knapp 200 Gäste feierten dort eine dreistündige Party mit Songs von Jeckediz, aber auch jeder Menge anderer Kölner Musikgrößen. Etwa ein Drittel eigene Lieder und zwei Drittel gecoverte Stücke präsentierte das Quartett, dass in Lantershofen zum Sextett wurde. Sebastian Steffens am Bass und Thomas Gießen am Keyboard verstärkten die Band bei diesem Event. Bei einem halben Dutzend ihrer Songs stand zudem Konstanze Kottmann als Gastspielerin mit auf der Bühne.

Das Motto des Abends lautete „Jeck met Hätz“, damit wollte die Formationen zum Ausdruck bringen, dass sie nicht nur reine Karnevals taugliche Songs zum Besten geben, sondern auch Balladen und so manch nachdenkliches Lied in Kölner Mundart zum Repertoire zählen. Den Schwerpunkt aber bildeten natürlich die Stücke, die das Publikum zum mitklatschen, mitsingen und -tanzen animierte. Immer wieder erhoben sich die Gäste von den Stühlen, auf denen sie einfach nicht zu halten waren. Das ging schon los, als Jeckediz ihr neuestes Stück darbrachten und dabei klar machten: „Mir sinn jeck, äwwe jeck met Hätz.“ „Hück don mer fiere“ war gleich darauf die musikalische Einladung ans Publikum, eine große Party zu feiern. Aktuelle Hits derzeit angesagter Kölner Formationen, wie Kasalla oder Cat Balou folgten. An den Tischen und auf den Stühlen steigerte sich die Stimmung von Minute zu Minute. Selbst die immer wieder eingestreuten ruhigen Songs, wie „Du bess die Stadt“ oder „Heimat ess“ taten dem keinen Abbruch. Im Gegenteil: schnell hatte sich ein großer, 200-köpfiger Chor gemeldet, der sich als recht textsicher erwies.

Drei Stunden lang dauerte das Jahreskonzert, bei dem weder die FC-Köln-Hymne „Mir stohn zo dir“, noch der Klassiker „Ich bin ne kölsche Jung“ von Fritz Weber fehlten. Auch der aktuelle „Kölsche Jung“, mit dem Brings seit zwei Jahren jeden Saal rocken, fehlte nicht. Am Ende zeigten sich sowohl Jeckediz, als auch das Publikum zum einen begeistert, zum andern bestens eingestellt für die anstehenden närrischen Tage.

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